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Wo darf getauft werden?


Im Can. 857 schreibt der Vatikan vor:

»Ausser im Notfall ist der der Taufe eigene Ort eine Kirche oder eine Kapelle.«

Auch daraus machte die Kirche eine Extralehre, von der die Zeugen der Bibel nichts wissen. Der Apostel Philippus tauft den Finanzund Schatzverwalter der Königin Kandake nicht in einem speziellen, von Christen vorbereiteten Ort mit spezieller Einrichtung, von der Welt abgeschlossen. Er tauft ihn an der »Autobahn« vor den Vorüberfahrenden oder -ziehenden unter freiem Himmel:

»Hier ist Wasser!«

»Als sie nun weiterzogen, kamen sie zu einer Wasserstelle. Da sagte der Kämmerer: Hier ist Wasser. Was steht meiner Taufe noch im Weg? Er liess den Wagen halten, und beide, Philippus und der Kämmerer, stiegen in das Wasser hinab, und er taufte ihn. Als sie aber aus dem Wasser stiegen, entführte der Geist des Herrn den Philippus« (Apostelgeschichte 8,36-39).

Das war kein Notfall, sondern ein ernstes Verlangen, nach dem Willen Gottes zu handeln.

Im »Dekret über Dienst und Leben der Priester« lehrt die Kirche ausdrücklich:

»Die Priester schulden also allen, Anteil zu geben an der Wahrheit des Evangeliums, deren sie sich im Herrn erfreuen. Niemals sollen sie ihre eigenen Gedanken vortragen, sondern immer Gottes Wort lehren und alle eindringlich zur Umkehr und zur Heiligung bewegen, ... Um Geist und Herz der Zuhörer zu erreichen, darf man Gottes Wort nicht nur allgemein und abstrakt darlegen, sondern muss die ewige Wahrheit des Evangeliums auf die konkreten Lebensverhältnisse anwenden.«31

Lesen wir solche Aussagen des 2. Vatikanums, dann kann unser Herz jubeln vor Freude. Ich habe mich als Priester an diese Aussage auch von Jahr zu Jahr mehr und mehr gewissenhaft gehalten – doch das wurde mir zum »Verhängnis«!

Um die Kindertaufpraxis zu rechtfertigen, kann sich die römische Kirche nicht auf Jesus Christus und die Apostel stützen. Sie muss sich auf spätere Texte berufen.

Broadbent schreibt in seiner Kirchengeschichte:

»Die erste klare Bezugnahme auf die Kindertaufe findet sich in einem Schreiben Tertullians aus dem Jahre 197, in dem er die Einführung der Taufe von Toten und von Kindern veruteilt.«32

Unter den Schriften, die als die des »Pseudo-Dionysius Areopagita« bekannt sind, deren Echtheit aber schon früher von Erasmus und den Reformatoren – heute auch von den röm.-kath. Theologen – verneint wird, ist die Rede von Kindertaufe und Patenschaft.

Heute ist bestätigt, dass diese Schriften erst gegen Ende des 5. Jh. entstanden sind. Diese unechten Schriften waren für die röm.-kath. Kirche im frühen Mittelalter von grosser Bedeutung. Der Autor kann sich, wie wir nachfolgend sehen werden, für die Rechtfertigung der Kindertaufe nicht auf Jesus und die Apostel berufen, sondern auf »insgeheime Überlieferungen«, auf einer »Wahrheit, die den göttlichen Führern in den Sinn kam.«

»Dass auch Kinder, welche die göttlichen Dinge noch nicht zu begreifen vermögen, der heiligen Geburt aus Gott und der heiligsten Symbole der urgöttlichen Gemeinschaft teilhaftig werden, erscheint, wie du sagst, den Unheiligen mit gutem Grunde lächerlich: dass nämlich die Bischöfe den Kindern, die noch gar nicht hören können, Belehrung über die göttlichen Geheimnisse erteilen und ihnen trotz ihres Unvermögens zu denken auf Geratewohl die heiligen Überlieferungen mitteilen und andere für sie die Abschwörungen und die heiligen Gelöbnisse sprechen...

Wir erwidern in dieser Frage, was unsere gottähnlichen, geistlichen Meister, von der alten Überlieferung insgeheim belehrt, uns übermittelt haben. Sie sagen, was auch der Wahrheit entspricht, dass die nach heiliger Satzung auferzogenen Kinder zu einem heiligen Zustand gelangen werden, indem sie von jedem Irrtum entbunden und von unheiligem Leben unberührt sind. Da nun unseren göttlichen Führern diese Wahrheit in den Sinn kam, erschien es ihnen gut, die Kinder nach diesem heiligen Brauch (in die Kirche) aufzunehmen, dass die leiblichen Eltern des (zur Taufe) herbeigebrachten Kindes, es irgendeinem der Getauften, der ein guter Erzieher in den göttlichen Dingen ist, übergeben, so dass das Kind in Zukunft unter ihm wie unter einem göttlichen Vater und Bürgen der geistlichen Wohlfahrt des Kindes beständig bleibe.

Diesen Mann, der die Zusage gibt, das Kind in heiligem Leben aufzuziehen, fordert der Bischof auf, die Abschwörungen zu sprechen und die heiligen Gelöbnisse zu tun, nicht als ob er, wie jene wohl spottend sagen möchten, den einen anstatt des anderen in die göttlichen Geheimnisse einweihte. Denn der Pate sagt nicht: 'Ich mache für das Kind die Abschwörungen oder die heiligen Gelöbnisse', sondern: 'Das Kind macht seine Absage und Zusage', d.h.:'Ich stimme zu, das Kind, wenn es zu heiliger Gesinnung erwacht, durch meine erziehlichen Einwirkungen in Gott dahin zu bewegen, dass es den feindseligen Mächten vollständig widersage, die göttlichen Gelöbnisse gelobe und im Werk vollbringe.' Es ist also, wie ich meine, durchaus nichts Ungereimtes, wenn das Kind in geistlicher Unterweisung erzogen wird und hierbei einen heiligen Führer und Paten hat, der ihm den Zustand des Göttlichen einpflanzt und es vor der Bekannschaft mit den gegenteiligen Mächten bewahrt. Der Bischof lässt das Kind an den heiligen Riten teilnehmen, damit es darin auferzogen werde und kein anderes Leben ~habe als dieses, unablässig die göttlichen Dinge betrachtet '. und in heiligen Fortschritten ihrer teilhaftig wird, einen heiligen Zustand hierin bewahrt und vom gottähnlichen Paten auf geziemende heilige Weise in der Entwicklung nach oben gefördert wird.«33

Die röm.-kath. Theologen Altaner-Stuiber schreiben in ihrem Werk »Patrologie«, woher Pseudo-Dionysius sein Gedankengut hat; nämlich von der griechischen, neuplatonischen Philosophie.

»... die areopagitischen Schriften können erst gegen Ende des 5. Jh. entstanden sein, weil ihr Verfasser nicht nur aus den Schriften Plotins (†270) (vorchristlicher Philosoph) geschöpft, sondern auch den Neuplatoniker Proklus (†485) z. T. wörtlich abgeschrieben hat. . . «34

»Aus der um 850 von Scotus Eriugena besorgten lateinischen Übersetzung schöpfte das MA (Mittelalter) seine Kenntnis des Pseudo-Dionysius, dessen Ideen das philosophische und theologische Denken der grossen Meister der Scholastik aufs stärkste beeinflusst haben,«35

also auch Thomas von Aquin und viele andere Theologen, die aus der Heiligen Schrift ein Labyrinth von religiösen Lehrmeinungen abgeleitet haben, die heute noch im wesentlichen die röm.-kath. Theologie prägen und für jedes römische Mitglied verbindlich sind.



 

31 Rahner-Vorgrimler, a.a.O., S. 566-567

32 Broadbent: Gemeinde Jesu in Knechtsgestalt, S. 9

33 Hei!mann-Kraft: Texte der Kirchenväter, Köse!, Bd. 4, S. 269-270

34 Altaner-Stuiber a.a.O. S. 502

35 Altaner-Stuiber, a.a.O., S. 502


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